15 Jahre Summer School im Landtag NRW

Die TeilnehmerInnen mit Rainer Schmeltzer und Dr. Julia Schwanholz

Die TeilnehmerInnen mit Rainer Schmeltzer und Dr. Julia Schwanholz

Bereits zum 15. Mal jährte sich in diesem Sommer die Summer School der NRW School of Governance in Kooperation mit dem nordrhein-westfälischen Landtag in Düsseldorf. Die Studierenden des Masterstudiengangs “Politikmanagement, Public Policy und öffentliche Verwaltung” hatten über zwei Tage die Gelegenheit die Arbeit im Landtag persönlich zu erleben.

Der thematische Schwerpunkt lag auf der Politikvermittlung auf Landesebene. Im Kontext des Seminars von Dr. Julia Schwanholz „Verhandeln, Vermitteln, Kommunizieren – Parlamentarismus im Wandel“ wurde ein Praxisworkshop “Redenschreiben” durchgeführt und eine Diskussionsrunde zum Wandel der medialen Öffentlichkeit und den Herausforderungen journalistischer Berichterstattung in der Landespolitik abgehalten.

Maximilian Hummert berichtet über die Summer School aus Sicht der Studierenden:

Der erste Tag begann für die Studierenden mit einem Begrüßungskaffee im offiziellen Empfangsraum des Landtags NRW, der einen panorama-artigen Ausblick über den Rhein bot. Der neu-gewählte Vize-Präsident Rainer Schmeltzer sprach ein Grußwort und stimmte die Anwesenden auf die kommenden zwei Tage in den parlamentarischen Räumlichkeiten ein. Dabei fand er auch einige eindringliche Worte zu den landespolitischen Herausforderungen, denen sich der Landtag in den nächsten Jahren entgegensieht, und gab diese den Studierenden mit auf den Weg.

Im Anschluss ging es direkt in die Praxis. Sebastian Wuwer, Redenschreiber des Landtagspräsidiums, gab eine Einführung in seine tägliche Arbeit und erläuterte, was gute politische Reden ausmacht und wie man sie schreibt. Die Studierenden stellten viele Rückfragen und begeisterten sich für die vielen sprachlich-technischen Einzelheiten, die das Redenschreiben im politischen Betrieb mit sich bringt. Daraufhin beauftragte Herr Wuwer die Studierenden sich schließlich selbst an einer Rede zu versuchen. In kleinen Gruppen sollten vier verschiedene Themen (Gesunde Ernährung in Schulen, geschlechtergerechte Sprache in Ämtern und Behörden, verkaufsoffene Sonntage in NRW, 9-Euro-Ticket) bearbeitet werden und jeweils eine Rede zum Pro- und Contra-Standpunkt unter Rückgriff auf die erlernten praktischen Schreibtipps formuliert werden. Dazu konnten sich die Studierenden in den zahlreichen Räumen des Landtags zurückziehen und den Nachmittag über an ihren Reden feilen.

Der zweite Tag startete dann mit einer informativen Landtagstour, die der Besuchsdienst mit den Studierenden durchführte. Dabei standen die täglichen Arbeitsabläufe der Parlamentarier in den Räumlichkeiten und auch der große Plenarsaal im Fokus. Ein Schwerpunkt lag aber insbesondere auf der architektonischen Geschichte des Gebäudes, dem ikonographischen Selbstverständnis des nordrhein-westfälischen Landesparlaments sowie dem Verhältnis von Demokratie und Architektur/Kunst. All diese Themen hatten auch einen herausgehobenen Schwerpunkt im Seminar und waren für die Studierenden daher von besonderem Interesse.

Unmittelbar daraufhin schloss sich eine Diskussionsrunde mit Dr. Stephan Malessa an, seines Zeichens Pressesprecher des Landtags NRW. Geladen war überdies Jochen Trum, Leiter der landespolitischen Fachredaktion des Westdeutschen Rundfunks und Vorsitzender der Landespressekonferenz. Gemeinsam mit den Studierenden diskutierten die beiden im Kontext des Medienwandels die sich verändernden Aufgaben der Öffentlichkeitarbeit des Landtags und die Herausforderungen, die sich daraus für die Darstellung landespolitischer Themen in journalistischen Medien ergeben. Dabei spielten Themen wie die Berichterstattung während der Corona-Pandemie, der Einfluss sozialer Netzwerke in der politischen Kommunikation sowie die politische Bildung in einer digitalen Gesellschaft eine große Rolle.

Am Nachmittag des zweiten Tages kam es schließlich zu einem Widersehen mit Sebastian Wuwer. Nun sollten die Studierenden ihre fertiggestellten Reden vor versammeltem Plenum vortragen. Mit viel Enthusiasmus und großem Engagement sprachen die Studierenden vor und übten sich in der Pose eines politischen Redners. Neben der bemerkenswerten inhaltlichen Tiefe, die die Reden hatten, kam jedoch auch der Spaß nicht zu kurz. In einer abschließenden Diskussionsrunde wurden die Reden nochmals reflektiert und Herr Wuwer gab noch einige hilfreiche Anmerkungen. Damit war schließlich auch der Workshop beendet und die Studierenden ließen den Tag bei einem kühlen Getränk an der Rheinpromenade ausklingen.

Die NRW School of Governance dankt dem Landtag Nordrhein-Westfalen für die langjährige Kooperation!

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