Im Mittelpunkt unserer Forschung stehen Effektivität, Legitimität sowie Gestaltungspotentiale des Regierens in demokratischen Systemen von der Länder- bis zur supranationalen Ebene. Zu unseren Forschungsschwerpunkten zählen die (formalen wie informellen) organisationellen und ideellen Grundlagen politischer Führung und Entscheidungsfähigkeit, die Analyse von Regierungssystemen sowie die interaktionsorientierte Policy-Forschung.
Im Fokus unserer Forschung stehen die Handlungsressourcen und -strategien individueller und kollektiver Akteure, die durch institutionelle Rahmenbedingungen strukturiert werden. Modernes Regieren wird als Politikmanagement analysiert. Unter Politikmanagement verstehen wir die Operationalisierung politischer Rationalität: Sachfragen sind mit Macht- und Legitimationsfragen zu verbinden.
Wir interessieren uns für die Steuerungsfähigkeit von Akteuren vor dem Hintergrund der Steuerbarkeit des politischen Systems. Daraus ergeben sich u.a. folgende Fragen: Auf welchen institutionellen und kommunikativen Vorkehrungen beruht das Management von Regierungskoalitionen? Welchen funktionalen Beitrag leisten informelle Arrangements im Zusammenhang der Formulierung und Durchsetzung allgemein verbindlicher Entscheidungen? Welche machtpolitischen Implikationen ergeben sich aus der Entgrenzung und Auslagerung der Entscheidungsfindung in informelle Institutionen? Welche strategischen Optionen bieten sich Regierung wie Opposition angesichts eines erhöhten Problem- und Handlungsdrucks in Zeiten politischer, sozialer und ökonomischer Krisen?
Unser Ansatz einer modernen Regierungsforschung verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz: Die Effektivität und Legitimität politischer Führung und informeller Entscheidungsprozesse erschließt sich nur durch die Berücksichtigung des Zusammenspiels zwischen Akteuren und Institutionen. Veränderungen des institutionellen Kontextes sind auf ihre Folgen für die Legitimität und Effektivität politischer Entscheidungsprozesse zu untersuchen, so wie eine Erklärung modernen Regierens nicht ohne die Berücksichtigung von Normen, Werten, Interessen und strategischen Fähigkeiten der handelnden Akteure auskommt.