Johannes Winkel im Gespräch: Wie koordiniert, vernetzt und vertritt man eine Jugendorganisation?

 

Am 01.07.2024 stellte sich Johannes Winkel, der seit November 2022 Bundesvorsitzender der Jungen Union (JU) ist, den Fragen des Masterstudiengangs Politikmanagement, Public Policy und öffentliche Verwaltung. Winkel blickt auf eine steile Karriere zurück: Vom Gründungsmitglied des JU-Stadtverbandes in seiner Heimatstadt, über den Bezirksvorsitz von Südwestfalen und den Vorsitz der Jungen Union in NRW bis schließlich zur Bundesebene arbeitete sich der Volljurist weiter nach oben. Sein nächstes Ziel ist das Bundestagsmandat im Jahr 2025. 

Ein Bericht der teilnehmenden Studierenden

Da am besten direkt aus den Händen von Akteuren des politischen Prozesses gelernt werden kann, bietet das Seminar „verhandeln, vermitteln und kommunizieren“ den Studierenden einen praxisorientierten Einblick in die Maschinenräume der Politik. Johannes Winkel gab im Interview mit Masterstudent Luca Kersjes viele Eindrücke über die Motivationsstruktur der JU und das Verhältnis zur Mutterpartei sowie zu den anderen Jugendorganisationen.

Die Motivationsstruktur der Jungen Union – jede/r zählt!

Motivieren muss gelernt sein. Nicht jedem gelingt es, eine große Gruppe direkt für das eigene Anliegen zu begeistern. Johannes Winkel betonte dabei, dass bei einer Organisation wie der JU ein gemeinsamer Kurs entscheidend sei. Deshalb ist Winkel der Kontakt zu den Mitgliedern vor Ort besonders wichtig. Nur so kann Einigkeit hergestellt werden. Im Vorfeld seiner Kandidatur zum Bundesvorsitz der JU Deutschland hat er sich das Ziel gesetzt, jeden einzelnen Bezirksverband zu besuchen. Ebenso wichtig sei es, geeint die gleiche Position zu vertreten und nicht verschiedene lokal bezogene.

Das Verhältnis der JU zur Mutterpartei

Nicht nur zwischen der internen Kommunikation eines Landes- und eines Bundesvorsitzenden gibt es Unterschiede, sondern auch bei der klaren Kommunikation nach außen. So musste sich auch Winkel anpassen, als er aus der Rolle des Landesvorsitzenden von NRW – mit der CDU in Regierungsverantwortung – in die Rolle des Bundesvorsitzenden einer Opposition wechselte: „Eine Jugendorganisation steht oft auch als Gegenpol zu einer Regierungspartei. Wenn aber die eigene Partei in der Opposition ist, ist das Ziel gemeinsam wieder die Regierung zu übernehmen“. Weiterhin gilt es auch, Einfluss auf die Mutterpartei auszuüben und eigene Inhalte bzw. Positionen in den Programmen der CDU unterzubringen. Verstärkt beteiligte er sich hierfür gemeinsam mit der JU am Grundsatzprogramm der CDU und konnte dabei auch einige Treffer landen.

Öffentlichkeitsarbeit von Jugendorganisationen jenseits von Talkshows?

Vor allem in politischen Talkshows tritt Johannes Winkel immer wieder mit den Vorsitzenden der anderen Jugendorganisationen auf und pflegt zu Ihnen ein gutes Verhältnis. Ihm sei wichtig, dass die junge Generation diverser in den Medien und auch anderen Formaten gezeigt werde. So habe das Europawahlergebnis gezeigt, dass die jungen Leute nicht nur durch Klimaaktivisten und Klimaaktivistinnen vertreten werde, sondern auch durch die Junge Union.

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