Erzählte Politik – Beratung, Kommunikation und Narrative mit Dr. Sebastian Jarzebski

„Menschen erzählen. Nicht weil sie müssen, sondern, weil sie nicht anders können. Das Erzählen ist ein grundlegender Modus menschlicher Kommunikation. So verstehe ich auch politische Kommunikation“, schreibt Dr. Sebastian Jarzebski selbst über seine Arbeit als PR-Berater und Politikwissenschaftler.

Jarzebski berät seit 2015 Kunden aus dem öffentlichen Sektor und hilft diesen ihre Anliegen mitzuteilen – das geschieht vor allem mit politischen Narrativen. Mit diesen und ihren Wirkungsweisen auf die politische Kommunikation hat er sich in seiner Dissertation verstärkt auseinandergesetzt. Zudem ist er seit über 2 Jahren als Vorstand bei „neues handeln“ für die Bereiche Innovation und strategische Beratung verantwortlich. Am Dienstag, den 18. Juni 2024, stellte er sich in einem Zoom-Meeting den Fragen der Kohorte aus dem Jahr 2023 und referierte über seine Vorstandstätigkeiten sowie über die politische Kommunikation an sich.

Ein Bericht der teilnehmenden Studierenden

Politische Kommunikation heißt Erzählen

Kommunikation ist laut Jarzebski nicht bloß die “Verpackung” politischer Inhalte, sondern der Raum, in dem Politik und das Politische erst entsteht. Immer wenn wir über Politik sprechen, nutzen wir den Modus des Erzählens – wir suchen nach Metaphern, die uns helfen, die Politik abzubilden und diese darstellbar zu machen. Wir schaffen Figuren und schreiben diesen eine Rolle zu, setzten diese an den Anfang, in die Mitte oder ans Ende unserer Geschichten und konfigurieren dadurch Zeitlichkeit und Rangfolgen.

Politische Kommunikation mit oder ohne Narrative?

Narrative – also zusammenhängende Erzählungen, die Menschen zu überzeugen oder mobilisieren versuchen – sind mehr als nur ein Buzzword, denn sie bieten uns einen neuen Blickwinkel auf
politische Sprache und helfen uns dabei, die Komplexität alltäglicher Sinngebungsprozesse zu entschlüsseln. Narrative sind somit in der Politik vielseitig einsetzbar: Sie können verwendet werden, um komplexe politische Themen zu vereinfachen, Identifikation mit einer bestimmten politischen Gruppe zu fördern oder das Vertrauen in politische Führung zu stärken und spielen somit eine wichtige Rolle bei der Gestaltung der öffentlichen Meinung.

Neues Handeln – Kommunikation für die Gesellschaft

Die Kommunikationsagentur „neues handeln“ arbeitet im Auftrag von Ministerien, Stiftungen und NGOs. Je nach Auftrag besuchen die Mitarbeitenden dann auch (Berufs-)Schulen und kommunizieren Themen, die unsere Gesellschaft bewegen sowie verändern (sollen). Innerhalb der Agentur steht immer der Dialog auf Augenhöhe sowohl mit der Bürgerschaft als auch mit den Mitarbeitenden im Fokus, damit politische Kommunikation auch in der Gesellschaft ankommt und sich alle eine (politische) Meinung bilden können. Auch ein mitarbeiterfreundliches Klima innerhalb der Institution schafft laut Jarzebski eine bessere Performanz und macht den Unterschied zu anderen Kommunikationsagenturen aus.

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