Das Superkommunalwahljahr 2024 and beyond: Herausforderungen und Perspektiven für die lokale Demokratie in Deutschland

Am 4. und 5. Juli 2024 fand an der Universität Duisburg-Essen die Tagung „Das Superkommunalwahljahr 2024 and beyond: Herausforderungen und Perspektiven für die lokale Demokratie in Deutschland“ statt. Die Tagung wurde ausgerichtet von der DVPW-Sektion „Regierungssystem und Regieren in der Bundesrepublik Deutschland“ und lokal organisiert von Julia Schwanholz. Es kamen führende Expertinnen und Experten aus der Politikwissenschaft zusammen, um über die Zukunft der kommunalen Demokratie in Deutschland zu diskutieren.

Der Auftakt der Veranstaltung erfolgte am Donnerstag mit einer herzlichen Begrüßung und einer inspirierenden Posterpräsentation. Anschließend bot das erste Panel spannende Einblicke in das Wahlverhalten und die politische Partizipation. Pierre Zissel von der Friedrich-Schiller-Universität Jena eröffnete die Diskussion mit seinem Vortrag über die Effekte von „Friends and Neighborhood Voting“ in deutschen Kommunalwahlen. Teresa Grundmann und Dorothee Winkler vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung präsentierten eine sozialräumliche Analyse der politischen Partizipation in deutschen Großstädten. Andreas Blätte von der Universität Duisburg-Essen rundete das Panel mit seiner Analyse zur vielfältigen Repräsentation unter Druck ab.

Im zweiten Panel standen kreative und experimentelle Ansätze zur Erhöhung der Wahlbeteiligung im Fokus. Besonders hervorzuheben ist der Beitrag von Julia Rakers und Julia Schwanholz von der Universität Duisburg-Essen, die innovative Methoden zur Erhöhung der Wahlbeteiligung in Duisburg vorstellten.

Zum Abschluss des ersten Veranstaltungstages fand ein Abendpodium mit Martin Murrack, Stadtdirektor der Stadt Duisburg, statt. Moderiert von Andreas Blätte erhielten die Teilnehmenden interessante Einblicke in die kommunalen Herausforderungen und Strategien der Stadtverwaltung. Der anschließende Empfang mit Buffet bot allen die Möglichkeit zum Networking und regen Austausch.

Am zweiten Veranstaltungstag ging es zunächst um kommunalpolitische Akteure und Wahllisten. Hier wurden u.a. die strukturellen Hürden für Bürgermeisterinnen im Haupt- und Ehrenamt sowie die Rolle unabhängiger Wahllisten beleuchtet. Besonders aufschlussreich war der Beitrag von Louisa Süß und Hanna Schömann von der Ruhr-Universität Bochum, die auf die Schwierigkeiten von Frauen in der Kommunalpolitik eingingen.

Das abschließende Panel widmete sich dem Thema Digitalisierung und smarte Innovationen. Experten wie Anouk Cenan und Christoph Bieber vom Center for Advanced Internet Studies in Bochum diskutierten über neue Akteure und Arrangements in der kommunalen Governance durch digitale Ratssysteme. Helene von Schwichow und ihr Team arbeiten zu zukunftsweisenden Konzepten der sozialen Nachhaltigkeit in Smart Cities. Auch ging es um das spannende Praxisprojekt VOTO, eine Wahlapp zur Nutzung bei Kommunalwahlen, die u.a. von Christian Stecker aus Darmstadt mitverantwortet wird.

Ein gemeinsamer Imbiss rundete die erfolgreiche Veranstaltung ab. Die Teilnehmenden verabschiedeten sich mit neuen Impulsen und Perspektiven für die Weiterentwicklung der lokalen Demokratie in Deutschland. Die Veranstaltung bot eine wertvolle Plattform für den Austausch von Wissen und Ideen und gab wichtige Anregungen für zukünftige Forschungen und die Praxis. Wir danken allen Referent:innen, Teilnehmer:innenn und Organisator:innen für ihr Engagement, den Besuch an der NRW School of Governance und freuen uns darauf in Kontakt zu bleiben.

Teile diesen Inhalt: