Automatisierte Fake-Accounts, sogenannte „Social Bots“ generieren auf Facebook und Twitter künstlich erzeugte Stimmungen und beeinflussen zunehmend gesellschaftliche und politische Debatten. Im Rahmen des Taskforce-Programms „Praktisches Politikmanagement – wo bitte geht’s zum Wähler?“ diskutierte Dr. Simon Hegelich mit Studierenden an der NRW School of Governance.
Angefangen hat alles mit der Untersuchung eines Hashtags am Tag des politischen Umsturzes in der Ukraine. Das Team rund um Dr. Simon Hegelich verglich an diesem Tag alle Tweets und wertete diese aus. Ergebnis dieser Auswertung: Einige dieser Kurznachrichten wurden nicht von Menschen geschrieben, sondern durch sogenannte Social Bots in Umlauf gebracht.
In der Taskforce, unter der Leitung von Prof. Dr. Andreas Blätte und Dr. Niko Switek, konnten die Studierenden des Masterstudiengangs Politikmanagement, Public Policy und öffentliche Verwaltung einen Einblick in die Nutzung und Einsatzgebiete dieser Programme bekommen. Dabei wurde die Komplexität und Vielschichtigkeit dieser Programme verdeutlicht und gemeinsam aus einer politikmanagementtheoretischen Perspektive heraus einer kritischen Betrachtung unterzogen: Wenn ein Programm existiert, das Millionen von Account steuern kann, sind in den sozialen Medien Stimmung gegen aktuelle gesellschaftliche und politische Themen möglicherweise künstlich erzeugt worden und kein Ausdruck gesellschaftlichen Unmuts mehr. „Das ist ganz gefährlich“ sagt Simon Hegelich, „weil es bedeutet, dass auf analytischer Ebene die öffentliche Meinung manipuliert worden ist“.
In einer abschließenden Diskussionsrunde stand Simon Hegelich den Studiereden für kritische Rückfragen zur Verfügung.