Digitalisierung des Politischen

Die gesellschaftliche Verbreitung des Internet hat unsere Art und Form der Kommunikation maßgeblich verändert. Zusätzlich ist das WWW mit seinen kommunikativen Eigenschaften über mobile Endgeräte auf dem Weg ubiquitär zu werden. Diese Entwicklungen haben auch Auswirkungen auf die drei analytischen Dimensionen des Politischen. Nicht nur Wahlkämpfe finden zunehmend auch im Internet statt, auch in der Polity-Dimension lassen sich erste Veränderungsprozesse nachzeichnen: Mit dem Einsatz der Enquete-Kommission Internet und digitale Gesellschaft und den damit verbundenen Online-Konsultationen sowie der Übertragung aller Anhörungen über das Internet ist es zu einer erweiterten kommunikativen Öffnung der Institution „Deutscher Bundestag“ gekommen. Im Policy-Bereich formiert sich zusehends ein neues Politikfeld, was allgemein als Netzpolitik bezeichnet wird.

Die Projektgruppe „Digitalisierung des Politischen“ untersucht die durch das Internet induzierten Veränderungsprozesse in allen Dimensionen des Politischen entlang innovativer methodischer Zugänge. Im Rahmen der verschiedenen Projekte werden sowohl empirische als auch normative Fragen bearbeitet: Wie lassen sich deliberative Demokratiekonzepte im Internet umsetzen? Wie lässt sich Liquid Democracy demokratietheoretisch einordnen? Welche Rolle nimmt die vernetzte Öffentlichkeit in der Vorbereitung politischer Entscheidungen ein? Wie wirken sich unterschiedliche Inhalte auf den Aufbau “virtueller Politiknetzwerke” aus? und Wie lassen sich die politischen Machtstrukturen des Internets skizzieren?

Ausgewählte Projekte aus dem Forschungsbereich

Christoph Bieber und Claus Leggewie (Hrsg.)

Unter Piraten
Erkundungen in einer neuen politischen Arena