MIDEM Jahresbericht 2019: Migration und Europa

MIDEM Jahresbericht 2019

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der NRW School of Governance und der TU Dresden veröffentlichen den Jahresbericht des Mercator Forums für Migration und Demokratie (MIDEM) zum Thema Migration und Europa. Der Bericht bietet Einblicke und Hintergrundanalysen zu den Auswirkungen der Migration auf Deutschland und Europa.

Die Studie wertet Umfragen, Medien, Wahlprogramme und Wahlergebnisse aus. Es wird außerdem eine migrationspolitische Bilanz für die einzelnen Länder und Regionen Europas gezogen. In einer vergleichenden Perspektive werden die Unterschiede und Gemeinsamkeiten in Einstellungen, Diskursen und Politiken der Migration deutlich.

Der Bericht kommt unter anderem zu dem Ergebnis, dass Zugewanderte und insbesondere Muslime in den ehemals sozialistischen Staaten auf mehr Ablehnung als im Westen stoßen. Migration spaltet auch Deutschland – allerdings sind die Einstellungen der Ostdeutschen gegenüber Zugewanderten deutlich positiver als in anderen mittel- und osteuropäischen Regionen und entsprechen eher dem Niveau Westeuropas. Bei Vorbehalten gegenüber Muslimen sind Ostdeutsche hingegen eher den Mittel- und Osteuropäern zuzurechnen. Eine Sonderrolle nehmen auch Westdeutsche ein: Ihre Einstellungen gegenüber Zugewanderten sind im Durchschnitt deutlich positiver als die anderer Westeuropäer.

Der Jahresbericht kann hier kostenlos heruntergeladen werden.

An dem Bericht, über den bereits die FAZ berichtete, waren Aimie Bouju, Simon Gehlhar und Julia Rakers von der NRW School of Governance beteiligt. Während Aimie Bouju und Julia Rakers Kenntnisse zu west- und nordeuropäischen Ländern einbringen konnten, geben Simon Gehlhar und Julia Rakers einen Überblick über die europäische Asylpolitik im Verhältnis zu den Positionen der deutschen Regierung.

Prof. Dr. Andreas Blätte leitet gemeinsam mit Prof. Dr. Andreas Niederberger eine von vier Forschungsgruppen des MIDEM-Projekts. MIDEM ist ein Forschungszentrum der Technischen Universität Dresden in Kooperation mit der Universität Duisburg-Essen, gefördert von der Stiftung Mercator. MIDEM fragt danach, wie Migration demokratische Politiken, Institutionen und Kulturen prägt und zugleich von ihnen geprägt wird. Untersucht werden Formen, Instrumente und Prozesse politischer Verarbeitung von Migration in demokratischen Gesellschaften – in einzelnen Ländern und im vergleichenden Blick auf Europa. Geforscht wird also stets an der Schnittstelle von Migrations- und Demokratieforschung.

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