„Stillstand oder großer Wurf?“, Prof. Dr. Karl-Rudolf Korte zu Gast im Deutschlandfunk

Karl-Rudolf Korte im Gespräch mit dem Deutschlandfunk

Im politischen Streitgespräch „Kontrovers“ diskutierte Prof. Dr. Karl-Rudolf Korte nach dem SPD-Parteitag die Rolle der Partei bei einer künftigen Großen Koalition mit den Hörerinnen und Hörern des Deutschlandfunks, sowie weiteren Studiogästen.

In seiner Analyse verwies Karl-Rudolf Korte zunächst darauf, dass Sondierungsgespräche zunehmend stärker inszeniert würden, bei gleichzeitiger Erhöhung der Informalität. Die aktuellen Sondierungen hätten zwischen den drei Parteien vor allem eine Mischung aus Schwäche und Misstrauen offenbart. Den schwereren taktischen Fehler des SPD-Parteivorsitzenden Martin Schulz‘ sieht Korte dabei nicht im Nein zur Großen Koalition am Abend der Bundestagswahl, sondern seine erneute Bestätigung dessen nach dem Scheitern der Jamaika-Sondierungen im Dezember. Die 180-Grad Wende in kurzer Zeit sei zu groß gewesen, weshalb die Medien derzeit auch ein Bild des „Schlangenlinien Schulz“ zeichnen würden. Auf die Feststellung eines Hörers, das derzeitige Bild der SPD spiegele die tiefe Spaltung der Gesellschaft wider, gab Prof. Dr. Korte zu bedenken, dass Ungleichheit, egal ob messbar oder gefühlt in der Tat ein entscheidendes Kriterium sei: Ungleiche Gesellschaften führten zu unfreien Gesellschaften und damit schließlich auch zu unkalkulierbaren Wählern und einem Qualitätsverlust der Demokratie. Als abschließendes Fazit betonte Karl-Rudolf Korte noch einmal die immer noch fehlende große Idee der drei Parteien, die sich möglicherweise aber auch nur über neue Personen einstelle, weshalb eine Begrenzung der Amtszeiten durchaus sinnvoll sei.

Die Aufzeichnung des Gesprächs vom 22.01.2018 mit Prof. Dr. Karl-Rudolf Korte finden Sie in der DLF Mediathek unter folgendem Link.

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