Redenschreiben und Politik hautnah erleben – Zehn Jahre Summer School im Landtag

Die Teilnehmer der Summer School 2017 mit Landtagspräsident André Kuper

Seit 2008 ist sie Tradition, in diesem Jahr feierte sie zehnjähriges Jubiläum: die Summer School in Kooperation mit dem Landtag NRW! Vom 26. bis zum 28. Juli 2017 haben 31 Studierende des Masterstudiengangs Politikmanagement, des Masterstudiengangs Internationale Beziehungen  sowie Bachelorstudierende des Studiengangs Politikwissenschaft der Universität Duisburg-Essen den Hörsaal gegen Fraktionssäle im Landtag getauscht. Auf dem Programm standen ein Redenschreiben-Workshop mit Redenwettbewerb, ein Kamingespräch und ein zweitägiges Planspiel.

Eröffnung der 10. Summer School durch Landtagspräsident André Kuper (Mitte).

Den Startschuss für die Jubiläumsrunde gab in diesem Jahr NRW-Landtagspräsident André Kuper. Er gab Einblicke in die Kommunikation im Landtagspräsidium und erläuterte seine persönliche Strategie des Redenschreibens. Welche Eigenschaften machen einen guten Redenschreiber aus? Was sind handwerkliche Instrumente und wie schafft man es, die Redelänge zeitlich präzise einzuschätzen? Diese Fragen standen im Mittelpunkt des anschließenden Redenschreiben-Workshops. Beantwortet wurden Sie von Sebastian Wuwer, Mitarbeiter der Landtagsverwaltung. Anschaulich vermittelte er verschiedene Strukturmodelle und Phasen des Redenschreibens, stilistische Mittel und Kriterien einer guten Rede.

Die Studierenden präsentieren ihre selbst verfassten Reden.

Von der Theorie ging es dann direkt in die Praxis: In Kleingruppen verfassten die Studierenden fünf-minütige Reden zu aktuellen politischen Themen, wie Olympia in NRW oder ein nächtliches Alkoholverbot, und trugen diese vor. Die besten Reden wurden dann von einer Jury, bestehend aus Stefanie Delhees, Dr. Ray Hebestreit (beide Leiter der diesjährigen Summer School) und Sebastian Wuwer, prämiert. Mit einem Kamingespräch endete der erste Abend der Summer School. Zu Gast war Martin Börschel, Vorsitzender des Haushalts- und Finanzausschusses im NRW-Landtag. Er diskutierte mit den Studierenden noch einmal den SPD-Wahlkampf zur NRW-Landtagswahl, gab Einblicke in die Neuausrichtung seiner Partei auf Landesebene und sprach auch über seinen eigenen politischen Werdegang.

Kurze Redebeiträge gab es auch in den Ausschusssitzungen des Planspiels.

Die verbleibenden Tage standen schließlich unter dem Motto „Verhandeln, Vermitteln, Kommunizieren“. Denn dann stand das zweitätige Planspiel auf dem Programm, bei dem die Studierenden in die Rollen von parlamentarischen Abgeordneten und Pressevertretern schlüpften. Ziel war es, den Gesetzgebungsprozess im nordrhein-westfälischen Landtag nachzuvollziehen. Die Planspielteilnehmer erhielten eine fiktive Rolle sowie einen fiktiven Gesetzesentwurf, der dann von der ersten Lesung an in Fraktions-, Arbeitskreis- und Ausschusssitzungen verändert und beraten wurde. Vor allem in informellen und interfraktionellen Gesprächen suchten die Planspieler nach einem Konsens und feilten an Änderungsanträgen. Mit dabei war auch ein fiktiver Pressevertreter, der den Gesetzesprozess mit kritischer Berichterstattung begleitete. Den Teilnehmern stand darüber hinaus auch eine eigens eingerichtete Twitterwall zur Verfügung, die rege genutzt wurde, um die eigenen Interessen kund zu tun und die Öffentlichkeit zu informieren. Die Summer School 2017 endete mit einer Prämierung der besten Redenschreiber und besten Panspieler. Die offizielle Pressemitteilung des Landtags zur Summer School 2017 finden Sie hier.

 

Impressionen der Summer School 2017

Sebastian Wuwer erläuterte den Studierenden, was eine gute Rede ausmacht. Kamingespräch mit Martin Börschel (Mitte), Vorsitzender des Haushalts- und Finanzausschusses im NRW-LandtagBesuch in den Räumlichkeiten der Landespressekonferenz.Im Planspiel besprechen die Studierenden den Gesetzesentwurf in kleinen ArbeitsgruppenAm Ende wurden von Dr. Ray Hebestreit (l.) und Stefanie Delhees (2.v.l.) die besten Planspieler gekürt.

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