Bericht aus Brüssel: Team-Exkursion in das politische Zentrum Europas

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Blick auf das Stadtzentrum und den Rathausturm Brüssels.

Die Europawahl 2014 hat das Team der NRW School of Governance über weite Strecken des laufenden Jahres inhaltlich beschäftigt. Als durchaus konsequent könnte man es daher bezeichnen, dass sich Professoren, Mitarbeiter, Promotionsstipendiaten, studentische Hilfskräfte und Sekretariate vom 06. bis zum 07. Oktober 2014 gemeinsam auf den Weg in das politische Zentrum Europas machten.

Hautnah wurde über zwei Tage die politische und kulturelle Atmosphäre der belgischen und europäischen Hauptstadt erlebt. Während am Montag, den 06. Oktober, eher Kulturelles den Schwerpunkt bildete – u.a. mit einer mehrstündigen Stadtführung durch das historische Stadtzentrum Brüssels – so stand der zweite Exkursionstag ganz im Zeichen des politischen Brüssels.

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Martin Schulz (r.), Martin Schulz, Präsident des Europäischen Parlaments, diskutierte mit Karl-Rudolf Korte (l.) und dem Team der NRW School of Governance u.a. über den zurückliegenden Europawahlkampf.

Kein geringerer als Martin Schulz, Präsident des Europäischen Parlaments, nahm sich am Dienstagmorgen Zeit für eine Diskussion mit Prof. Dr. Karl-Rudolf Korte und dem Team der NRW School of Governance. Schulz berichtete u.a. von seinen Erfahrungen aus dem zurückliegenden Europawahlkampf, gab seine Einschätzungen zu den veränderten Macht- und Mehrheitsverhältnissen im Europaparlament (EP) preis und ging auf die Anhörungen der Kommissionskandidaten durch die EP-Ausschüsse ein – wohlgemerkt fand parallel zu dem Termin im Nachbargebäude die Anhörung von Jyrki Katainen, finnischer Ministerpräsident a.D. und (inzwischen) designierter Kommissar für die Bereiche Investitionen, Wachstum und Beschäftigung statt. Komplementiert wurde der Besuch im EP durch ein Gespräch mit Andreas Kleiner (Press-Officer) und Dr. Marc Jütten (Policy-Adviser). Das politische Kommunikationsmanagement im europapolitischen Umfeld sowie die Inhalte und wesentlichen Konfliktlinien um das umstrittene transatlantische Freihandelsabkommen „TTIP“ (Transatlantic Trade and Investment Partnership) waren zentrale Ansatzpunkte der Debatte mit den beiden Experten.

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Claus Giering (m.) erläutert Schwerpunkte der Verhandlungen mit den Beitrittskandidaten der Europäischen Union.

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Gute Stimmung auf der Grand-Place: Kultur stand ebenfalls auf dem Programm.

Die Erweiterung der europäischen Union stand beim zweiten Termin am Dienstag im Mittelpunkt. Claus Giering, Head of Unit der DG Enlargement der Europäischen Kommission, stand den Duisburger Politikwissenschaftlern Rede und Antwort und erörterte detailreich den Ablauf und die einzelnen Schritte der langwierigen und komplexen Beitrittsverhandlungen mit Nichtmitgliedstaaten wie etwa der Türkei, Island oder Albanien. Kulinarisch geprägt war hingegen der letzte Programmpunkt in Brüssel: gestärkt von der obligatorischen Portion „Pommes Frites“ trat das Team die gut dreistündige Heimfahrt nach Duisburg an. Was bleibt, ist ein kurzer aber authentischer Einblick in den politischen Kosmos Brüssels sowie in das Politikmanagement zentraler Akteure auf europäischer Ebene.

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