Transatlantische Studien

Der Landtag von Nordrhein-Westfalen hat am 21. Januar 2010 einstimmig beschlossen, die Beziehungen zu den Vereinigten Staaten weiter zu stärken und auszubauen. Für das Land Nordrhein-Westfalen sind gute Beziehungen zu den Vereinigten Staaten von Amerika in vielerlei Hinsicht bedeutend. Zum einen ist das historisch begründet. Die amerikanische Geschichte wurde durch Millionen Einwanderer aus Deutschland beeinflusst, die deutsche wiederum stark durch die USA geprägt. Zum anderen werden Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur zweifelsohne von Entwicklungen in Amerika immer wieder stark beeinflusst. Die wirtschaftlichen Verflechtungen beider Länder sind außerordentlich gut. Die Vereinigten Staaten sind beispielsweise für Nordrhein-Westfalen der wichtigste Exportmarkt außerhalb Europas. Im Bereich der Wissenschaft beteiligt sich die NRW School of Governance seit dem Jahr 2009 an dem Ausbau des transatlantischen Netzwerkes mit einem Fellowship-Programm. Dieses Fellowship-Programm wird in Kooperation mit dem American Institute for Contemporary German Studies (AICGS) an der Johns Hopkins University in Washington D.C. durchgeführt und vom Minister für Bundesangelegenheiten, Europa und Medien des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert.

Leitfragen

  • Welche Zukunftsthemen sind für beide Länder gleichermaßen von Relevanz?
  • Wie kann der transatlantische Austausch intensiviert werden, sodass beide Länder voneinander profitieren können?
  • Welche Antworten und Lösungen bieten die USA für welche Herausforderungen Nordrhein-Westfalens?

Projekte

AICGS Fellowship-Programme

Seit 2009 werden jährlich zwei Fellows ausgewählt, die sich an der transatlantischen Netzwerkbildung beteiligen und in den USA am AICGS vergleichend zu NRW und den USA forschen. Im Mittelpunkt stehen dabei für Nordrhein-Westfalen relevante Forschungsfelder wie z.B.:

  • Politische Steuerung im europäischen Mehrebenensystem;
  • Instrumente, Stile und Techniken landespolitischer Governance;
  • Strukturpolitik, Strukturwandel, Standortpolitik;
  • Politikmanagement und Politikvermittlung.

Die Ergebnisse des Fellowship-Programms werden der Öffentlichkeit in Nordrhein-Westfalen zur Verfügung gestellt und fließen in die wissenschaftliche Diskussion ein.


Bisherige Stipendiaten und Themen im Rahmen des Fellowship-Programms:

Dr. rer. pol. Melanie Diermann 
„Lernen von Obama: Regierungskommunikation in NRW erfolgreich optimieren mit dem Yes-we-can-Faktor“

Dipl.-Soz.-Wiss. Andreas Jüschke/Marion Steinkamp, M.A. 
„Der amerikanische Weg der kommunalen Insolvenz – Ein Ausweg für Nordrhein-Westfalen?“


Philipp Offergeld, M.A. 
„Strukturwandel mit System – oder wie Staaten voneinander lernen können“

Sophia Schönborn, M.A.
„Widerstandsfähig? – Ansätze und Strukturen zur Anpassung an den Klimawandel in den USA“

Marcel Solar, M.A.
„Die Initiative und das Referendum in den Gliedstaaten der USA – Impulse für die Debatte um direkte Demokratie in Nordrhein-Westfalen“

Jan Treibel, M.A. 
„Der Initiative-Prozess als Public-Leadership-Strategie US-amerikanischer Gouverneure. Ein Modell für Nordrhein-Westfalen?“