Kick-Off-Veranstaltung zum Projekt „Kommunikationsstress im Ruhrgebiet: Die Gesprächsstörung zwischen Politikern, Bürgern und Journalisten“

Die repräsentative Demokratie steht und fällt mit der Qualität ihrer Öffentlichkeit. In der Euro- und Flüchtlingskrise verfestigte sich in breiten Teilen der Bevölkerung der Eindruck, dass Medien ein Zerrbild der Realität darstellen – die Skepsis gegenüber Politikern und Journalisten steigt. Dieses Klima erweckt den Eindruck einer nie dagewesenen Gesprächsstörung zwischen Politikern, Bürgern und Journalisten.

Zum Kick-Off des neuen Kooperationsprojekts zwischen der Brost-Stiftung und der NRW School of Governance waren über 60 Gäste gekommen. Zur Begrüßung erläuterte Prof. Dr. Karl-Rudolf Korte die Hintergründe des Projekts und bedankte sich bei der Brost-Stiftung für die Unterstützung. In Zeiten, in denen unser Gesellschaftsmodell unter Druck steht, sei es wichtiger denn je mehr über die Kommune als Basiscamp der Demokratie zu erfahren, so Korte.

Prof. Bodo HombachIn seinem Impuls zur Projekteröffnung machte der stellvertretende Vorsitzende der Brost-Stiftung, Prof. Bodo Hombach deutlich, dass es sich bei der Gesprächsstörung zwischen Politik, Medien und Bürgern um ein internationales Problem handelt und dass trotz großem Wohlstand und hoher Sicherheit das demokratische System in Gefahr sei. Allerdings sei das Ruhrgebiet bereits seit 150 Jahren ein technisch-ökonomisch-kultureller Unruheherd und somit gäbe es in der Bevölkerung eine erhöhte Neigung zur Selbsthilfe.

Im Anschluss stellten Dr. Kristina Weissenbach und Jan Dinter als Projektmitarbeiter den Kontext des Projekts vor. Im Mittelpunkt stand eine Reihe von Thesen, welche die Wissenschaftler der NRW School of Governance entwickelt hatten. So lautet eine Annahme, dass Politiker, Journalisten und Kulturschaffende bislang keine adäquate Antwort auf populistische Rhetorik geben könnten. Darüber hinaus solle das Projekt Erkenntnise generieren, ob es eine spezifische politische Kultur des Ruhrgebiets gibt und welche Besonderheiten diese aufweist.

Bei der anschließenden Paneldiskussion diskutierte Prof. Dr. Karl-Rudolf Korte gemeinsam mit der Duisburger Bundestagsabgeordneten Bärbel Bas, der Journalistin Aslı Sevindim und dem Intendanten am Schauspiel Essen, Christian Tombeil, über die von Dinter und Weissenbach formulierten Thesen um weitere Impulse für den Projektverlauf zu sammeln. Nach der Diskussion wurden Anmerkungen und Nachfragen des Publikums beantwortet.

Im Anschluss wurden die Diskussionen in stimmungsvollem Rahmen im Foyer fortgesetzt.

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